Arganöl zählt zu den wertvollsten Pflanzenölen überhaupt. Seine kostbaren Inhaltsstoffe machen es zu einem hochwirksamen Heilmittel für zahlreiche Hautprobleme. Genauso gesundheitsfördernd erweist sich Arganöl als Nahrungsmittel. Dabei wird dieses Öl auch wegen seines köstlichen Geschmacks sehr geschätzt.
Herkunft von Arganöl
Marokkanische Berber verehren schon seit Jahrtausenden den Arganbaum, der botanisch Argania spinosa genannt wird. Dieser uralte Baum wächst seit mehr als 80 Millionen Jahren in Marokko. Bislang scheiterten alle Versuche, den Arganbaum in anderen Regionen anzusiedeln. Aus diesem Grund genießt das Hauptverbreitungsgebiet des Arganbaumes, die Arganerie, seit dem Jahre 1998 den Schutz als UNESCO-Biosphärenreservat. Der Arganbaum ist extrem widerstandsfähig und kann sehr lange Trockenperioden genauso unbeschadet überstehen wie Temperaturen von 50 Grad und mehr. Die Früchte des Arganbaumes gelten botanisch als Beeren und besitzen etwa Pflaumengröße. Jede Arganfrucht enthält drei Kerne, die die Größe von Haselnüssen haben. Im Inneren der Kerne stecken Samen, die entfernt an Sonnenblumenkerne erinnern. Aus ihnen wird durch Rösten und anschließendes Mahlen das kostbare Arganöl gewonnen. Der Herstellungsprozess ist dabei mit sehr viel aufwendiger Handarbeit verbunden. Um einen Liter Arganöl zu erhalten, werden rund 30 Kilogramm Arganfrüchte benötigt, die knapp 5 Kilogramm Kerne enthalten. Wegen des regional begrenzten Vorkommens von Arganbäumen und dem sehr arbeitsintensiven Produktionsverfahren wird Arganöl zu dementsprechend hohen Preisen gehandelt.
Anwendung in der Haut- und Haarpflege
Anders als Olivenöl riecht Arganöl sehr angenehm und entfaltet ein leichtes Nussaroma. Aus diesem Grund kann es äußerlich angewendet werden, ohne dass künstliche Duftstoffe hinzugefügt werden müssen. Arganöl enthält rund 80 Prozent ungesättigte Fettsäuren, darunter auch die sehr wertvolle Linolsäure. Äußerlich angewendet schützt Linolsäure Haut und Haare, indem es eine Barriere gegen schädliche Umwelteinflüsse aufbaut. Gleichzeitig aktiviert es den Stoffwechsel, sodass die körpereigene Feuchtigkeitsproduktion gesteigert wird. Arganöl dient schon seit Langem als Ausgangsstoff für hochwertige Naturkosmetik. Es bildet die Basis von pflegenden Cremes und Lotionen, die bei regelmäßiger Verwendung zu einer glatten und samtweichen Haut führen. Pur angewendet entfaltet Arganöl seine kostbaren Inhaltsstoffe besonders intensiv. Es stellt eine wahre Wohltat für trockene Haut dar. Das Einmassieren von Arganöl verschafft sofortige Linderung von rissigen Stellen an den Ellenbogen, ausgetrockneten Händen oder Füßen. Dabei unterstützt es den natürlichen Selbstheilungsprozess der Haut. Genauso bewirkt die Pflege mit Arganöl die Minderung von Krähenfüßen im Gesicht oder die Glättung von Knitterfältchen auf dem Dekolleté. Sogar bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis kann natives Arganöl zur Heilung beitragen. Darüber hinaus hat sich die Verwendung von Arganöl zur Behandlung von sehr trockenen, zu Spliss neigenden Haaren bewährt. Anwendungen mit reinem Arganöl sorgen dafür, dass sich die Haarstruktur deutlich verbessert und wieder geschmeidiger wird. Zahlreiche Hersteller von Haarkosmetik haben die positiven Wirkungen dieses Naturöls erkannt und fügen ihren Shampoos, Spülungen und Haarkuren Arganöl bei.
Verwendung in der Küche
Spitzenköche auf der ganzen Welt verfeinern Speisen und Gebäck mit Arganöl. Die ätherischen Öle, der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und der walnussartige Geschmack machen das Öl zu einer gesunden und schmackhaften Bereicherung von vielen Gerichten. Arganöl fördert die Verdauung und lindert Magen- und Darmbeschwerden. Das Aroma von Arganöl hängt dabei von der Dauer der Röstung ab. Je länger diese ausfällt, desto intensiver wird der nussige Geschmack. In der traditionellen marokkanischen Küche der Berber besitzt Arganöl von jeher einen hohen Stellenwert. Sie verwenden es besonders häufig für die Herstellung von Couscous- und Tajinegerichten. Gerne genießen sie auch einen Löffel Arganöl mit Honig zu Brot. In der gehobenen westlichen Küche kommt Arganöl bei der Herstellung exklusiver Dressings und raffinierter Marinaden zum Einsatz. Auch als Zutat für süßes und herzhaftes Gebäck wird Arganöl gerne verwendet, weil es jedem Backwerk ein einzigartig feines Nussaroma verleiht. Fischgerichte und Süßspeisen erhalten durch Arganöl ebenfalls eine wunderbar würzige Note.